Schwachstellen aufdecken


Verpackungen testen: So prüft das BFSV auf Herz und Nieren


Verpackungen müssen häufig anstrengende Reisen überstehen. Ob dauernde Vibrationen, harte Stöße, schwankende Temperaturen oder Luftfeuchtigkeit: Der Transport, der Umschlag und die Lagerung von Waren bringen extreme Belastungen mit sich. Das BFSV Verpackungsinstitut Hamburg unterzieht versandfertige Packstücke und Ladeeinheiten diversen Tests, damit Verpackungen am Ende besser werden.

Das BFSV unterzieht einer Wellpappeschachtel einer Stauchprüfung. © BFSV

Verpackungsprüfung im BFSV: Dafür sind sie da


Das BFSV Verpackungsinstitut Hamburg will Schwachstellen von Verpackungen aufdecken. Dafür simuliert es mechanische Belastungen wie Stöße, Erschütterungen und Druckbelastungen oder klimatische Belastungen wie Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen. Erweist sich die Verpackung als beanspruchungsgerecht, bleibt der Inhalt unversehrt. Im besten Fall kann sie so im Praxisalltag je nach Art der Verpackung die Ware über Tage, Wochen oder gar Monate schützen. 


Das akkreditierte Prüflabor in Hamburg arbeitet nach nationalen und internationalen Standards für Verpackungsprüfungen. Es setzt erprobte Prüfprogramme zur Verpackungsprüfung ein, zu denen die folgenden Versandsimulationen gehören:

  • Falltests
  • Prüfung auf Zugbelastungen
  • Vibrationsprüfungen bzw. Schwingprüfungen
  • Prüfung auf Klimabelastungen und
  • Unterdruckprüfungen

Verpackungsarten, Transportmittel, Einflüsse: Hier prüft das Verpackungsinstitut im Einzelnen


Verpackungen und Transportmittel gibt es in großer Vielfalt. Entsprechend breit aufgestellt ist das BFSV bei dessen Prüfungen, Tests und Beratungsansätzen. Mit diesen Verpackungsarten, Themen und Aspekten beschäftigt sich das Institut unter anderem:  

Wellpappe

  • Festigkeitsprüfung zur Qualitätsbestimmung
  • Prüfung auf Stauch- und Kantenstauchwiderstand
  • Ermittlung der Tragfähigkeit
  • Einfluss von Klimabelastungen auf die Festigkeit

Folien

  • Beratung und Entwicklung durch vor Ort optimierte Stretchwicklungen an Stretchautomaten
  • per Prüfstempel dokumentierte Zertifizierung der Prüfergebnisse und der Leistungsfähigkeit der optimierten Lösungen
  • Ermittlung technischer Kennwerte von Folien wie Zugfestigkeit oder Reißdehnung   

Stretchfolien werden z.B. auf Zugfestigkeit oder Reißdehnung getestet. © BFSV

Paletten

  • Nachstellung von typischen Umschlag- und Lagerbelastungen
  • Stauchdruckprüfung nach DIN ISO 8611 mit der die Nennlast und die zulässige Nutzlast von Holzpaletten geprüft wird
  • Prüfung der Palettenqualität


Holzkisten

  • Stauchprüfungen und Falltests
  • Versandsimulationen
  • Tests zu Materialkennwerten wie Rohdichte oder Dickenquellung


Korrosionsschutz

  • Prüfung der Eignung einzelner Korrosionsschutzmethoden, spezieller Trockenmittel oder VCI (Volatile Corrosion Inhibitor)-Materialien
  • Salzsprühnebelprüfung
  • Schwitzwassertests


Klimaprüfung

  • Klimawechseltests
  • Temperaturschocktests
  • konstante Temperaturtests und zyklisch wechselnde Klimaprüfungen
  • Klimasimulation Land/Wasser/Luft
  • beschleunigte Alterung nach ASTM F-1980 (Accelerated Aging of Sterile Barrier Systems for Medical Devices)


Weitere Beratung und Prüfungen finden statt in diesen Kategorien:

  • EUPS (End Use Performance Standards) für Wellpappe
  • Ladungssicherung
  • Gefahrgutverpackung
  • Sterilverpackungen
  • Trockenmittelbeutel
  • Versandsimulation
  • Verschluss-Drehmoment
  • ISTA (International Safe Transit Association)-Prüfprogramme



Prüfeinrichtungen: So testet und untersucht das Verpackungsinstitut Hamburg


Wenn Packstoffe, Packmittel und Packhilfsmittel mit dem LKW, der Bahn, dem Flugzeug oder Schiff weltweit transportiert werden, müssen sie zum Teil härtesten Belastungen standhalten. Das Verpackungsinstitut Hamburg untersucht in seinen Laboren nach eigenen Angaben die "generelle Funktionalität der Materialien sowie die mechanische, klimatische oder chemische Belastbarkeit einer Verpackungslösung".

Diese Prüfeinrichtungen setzt das BFSV unter anderem ein:  

Prüfgeräte für Wellpappe. Die einzelnen Vorrichtungen testen auf:  

  • Kantenstauchung
  • Durchstoßung
  • Berstfestigkeit
  • Biegefestigkeit
  • Wasseraufnahmefähigkeit


Zug- und Druckprüfmaschinen.
 Sie prüfen in diesen Anwendungsbereichen: 

  • Simulation von Versandbelastungen (Druck)
  • Belastungsprüfungen von Paletten, Ladeeinheiten, Kisten und anderen Verpackungen
  • Kurzzeit-, Langzeit- und Wechsellast-Stauchprüfung
  • Stauchprüfungen an Wellpappenverpackungen (BCT)
  • Prüfung nach DIN, EN, ISO, IEC, ASTM, MIL-STD, ISTA
  • Zugprüfungen Etiketten Prüfungen nach FINAT FTM

Drehmoment Messequipment. Schraubverschlüsse benötigen ein optimales Drehmoment, damit sie einerseits optimal verschließen, andererseits kundenfreundlich zu öffnen sind. Das Institut beschäftigt sich hier mit diesen Bereichen:     

  • Messung der Verschluss- oder Öffnungsmomente von Schraubverschlüssen
  • Ermittlung des Mindest-Verschlussmomentes
  • Prüfung nach ASTM


Das Labor für Packstoff- und Packmittelprüfung greift darüber hinaus auf diese Prüfeinrichtungen zurück:

  • Fallhaken/Falltisch
  • Klimakammern
  • Salzsprüh-Prüfkammer
  • Schiefe Ebene
  • Schwingprüfanlagen
  • Vakuum-Prüfkammern
  • Alterungskammern

Die Ergebnisse helfen der IGEPA, die Qualität ihrer Produkte im Blick zu behalten und zu optimieren.

BU: Der Falltest ermittelt die Belastungsgrenze der Verpackung. © BFSV