Biobasierte Kunststoffe haben den großen Vorteil, dass sie die knappen Erdölreserven schonen. Bei ihrer Herstellung und Entsorgung wird im Vergleich zu Plastik CO2 eingespart.
Im Gegensatz zu biobasierten Kunststoffen spielt bei biologisch abbaubaren Kunststoffen das Ausgangsmaterial keine Rolle. Sie müssen aber zu mindestens 90 Prozent biologisch abbaubar sein, sprich: Innerhalb von zwölf Wochen muss sich das Material zu mindestens 90 Prozent zersetzt haben. Dann dürfen sie die Zertifizierung DIN EN 13432 tragen.
So positiv die Herstellung von Bioplastik vom Ansatz her ist, sie birgt auch manchen Nachteil. Wird Bioplastik aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt, konkurriert der Anbau des Pflanzenmaterials mit dem von Nahrungsmitteln und fördert zudem das Entstehen von Monokulturen. Vielleicht ein Lösungsansatz für die Zukunft: In einigen Fällen können heute bereits Nebenprodukte wie Melasse aus Zuckerrohr bei der Produktion von biobasierten Polymeren, etwa biobasiertem PET, verwertet werden.
Bei der Kompostierung von biologisch abbaubarem Plastik zerfällt dieses lediglich in Wasser und CO2. Wertvoller Kompost als Nährstofflieferant für Gartenbau und Landwirtschaft entsteht nicht. Daher wird das Bioplastik meistens mit anderem Restmüll verbrannt.
Zudem benötigen viele biologisch abbaubare Kunststoffe für die Zersetzung ideale Bedingungen, wie sie der heimische Kompost nicht bietet. Dort gehören sie entsprechend auch nicht hin, sondern werden im Restmüll entsorgt.
Biologisch abbaubare Kunststoffe müssen auch nicht zwingend aus nachwachsenden pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen hergestellt sein. Sie können auch fossile Ressourcen enthalten, die biologisch abbaubar sind.
Umweltverbände kritisieren Bioplastik bisweilen als Greenwashing, doch insgesamt ist es im Vergleich zu herkömmlichem Plastik die bessere Alternative und angesichts endlicher Ressourcen ein Verpackungsmaterial mit Zukunft. Wie nachhaltig ein Biokunststoff letzten Endes ist, hängt stark davon ab, woraus er zusammengesetzt ist und wie schnell er abgebaut werden kann.
Unternehmen, die auf Biokunststoff als Verpackungsmaterial setzen statt auf Plastik, machen auf jeden Fall einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Aktuell ist der Anteil von Bioplastik als Verpackungsmaterial am Markt allerdings noch gering, er beträgt weniger als ein Prozent.