Papier & Papierauswahl: ganz leicht oder ganz schwer? Wir helfen Ihnen!

Wie entsteht eigentlich Papier?


Papierherstellung ist ein faszinierender Prozess, der aus Holzfasern oder anderen pflanzlichen Materialien besteht. Hier ist eine grundlegende Beschreibung des traditionellen Papierherstellungsprozesses:

  1. Holzschliff: Der Prozess beginnt mit der Zerkleinerung von Holz in kleine Holzchips. Dies kann mit Hilfe von Maschinen wie Holzhackern oder Sägen erfolgen.

  2. Entfernung von Lignin: Lignin ist ein natürliches Bindemittel im Holz, das entfernt werden muss, um qualitativ hochwertiges Papier herzustellen. Die Holzchips werden in einem chemischen Prozess gekocht, um das Lignin zu lösen und zu entfernen.

  3. Faserzerkleinerung: Nachdem das Lignin entfernt wurde, werden die Holzchips weiter zerkleinert, um eine feine Faserstruktur zu erhalten. Dies kann durch Mahlen oder Schleudern geschehen.

  4. Faserwaschen: Die zerkleinerten Holzfasern werden gründlich gewaschen, um Rückstände von Chemikalien oder Verunreinigungen zu entfernen.

  5. Faserbleiche (optional): Je nach gewünschter Papierqualität und -farbe kann eine Bleichbehandlung der Fasern erfolgen, um sie aufzuhellen und zu reinigen.

  6. Papierherstellung: Die gereinigten und gegebenenfalls gebleichten Fasern werden mit Wasser gemischt, um eine Faserlösung oder "Pulpe" zu bilden. Diese Pulpe wird dann auf ein Sieb oder eine Metallplatte gegossen, um überschüssiges Wasser abzulassen und eine gleichmäßige Verteilung der Fasern zu gewährleisten.

  7. Pressen und Trocknen: Das Blatt Papier wird durch Pressen und Trocknen des entwässerten Pulpenschicht gebildet. Dazu wird das feuchte Blatt zwischen großen, sich drehenden Walzen gepresst, um das restliche Wasser zu entfernen. Anschließend wird das halbtrockene Papier auf beheizten Walzen oder durch Erhitzen in einem Trocknungsofen vollständig getrocknet.

  8. Oberflächenbearbeitung: Je nach Verwendungszweck des Papiers kann es nach dem Trocknen eine zusätzliche Behandlung erhalten, um die Oberfläche zu glätten, die Saugfähigkeit zu verändern oder andere gewünschte Eigenschaften zu erzielen. Dieser Schritt kann das Beschichten, Polieren oder Kalendering umfassen.

  9. Zuschnitt und Verarbeitung: Das fertige Papier wird auf die gewünschte Größe zugeschnitten und kann weiteren Verarbeitungs- und Veredelungsschritten unterzogen werden, wie zum Beispiel Bedrucken, Prägen, Stanzen oder Falzen. 

Es ist wichtig zu beachten, dass es verschiedene Arten von Papier gibt und dass moderne Papierherstellungsverfahren möglicherweise abweichen können, insbesondere im Hinblick auf umweltfreundliche Ansätze und die Verwendung von recycelten Materialien.


Was ist die Grammatur?


Die Grammatur ist ein Begriff, der die Flächendichte oder das Gewicht von Papier und Karton angibt. Sie wird in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) gemessen. Die Grammatur ist eine wichtige Eigenschaft des Papiers, da sie seine Stärke, Dicke und Handhabung beeinflusst.

Formel zur Berechnung der Grammatur:

Grammatur (g/m²) = Gewicht (g) / Fläche (m²) 


Hier ist ein Beispiel, um die Berechnung zu verdeutlichen:


Angenommen, Sie haben ein Stück Papier mit einer Länge von 30 cm und einer Breite von 20 cm. Sie wiegen das Papier und stellen fest, dass es 45 Gramm wiegt. Um die Grammatur zu berechnen, teilen Sie das Gewicht durch die Fläche:


Gewicht = 45 g Länge = 30 cm = 0,3 m Breite = 20 cm = 0,2 m

Fläche = Länge * Breite = 0,3 m * 0,2 m = 0,06 m²

Grammatur = Gewicht / Fläche = 45 g / 0,06 m² ≈ 750 g/m²


In diesem Beispiel beträgt die Grammatur des Papiers also etwa 750 g/m².


Welche Grammatur ist die richtige für mein Projekt?

Eine höhere Grammatur bedeutet in der Regel, dass das Papier dicker und fester ist. Leichtes Papier mit niedriger Grammatur wird oft für Drucksachen wie Flyer, Broschüren oder Zeitungen verwendet, während schwereres Papier mit höherer Grammatur für Visitenkarten, Verpackungen oder Einladungen zum Einsatz kommt.

Die Auswahl der richtigen Grammatur hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Verwendungszweck des Papiers, dem gewünschten Erscheinungsbild und der Haltbarkeit. Es ist wichtig, die Anforderungen des Druckverfahrens und der Endnutzung zu berücksichtigen, um das geeignete Papier auszuwählen.

Was ist die Opazität?


Die Opazität ist eine Eigenschaft von Papier und bezieht sich auf seine Undurchsichtigkeit oder Lichtblockierungsfähigkeit. Sie gibt an, in welchem Maße Licht durch das Papier hindurchscheinen kann und wie gut es das Durchscheinen von Text oder Bildern auf der Rückseite verhindert.

Papiere mit hoher Opazität sind undurchsichtiger und lassen weniger Licht hindurch, während Papiere mit niedriger Opazität transparenter sind und mehr Licht durchlassen. Eine hohe Opazität ist besonders wichtig für Druckerzeugnisse, bei denen das Durchscheinen von Text oder Bildern von der Vorder- zur Rückseite vermieden werden soll, z.B. bei Broschüren, Zeitschriften oder doppelseitig bedruckten Materialien.

Die Opazität eines Papiers wird durch mehrere Faktoren beeinflusst, darunter die Faserart, die Dichte des Papiers, die Zusammensetzung der Oberflächenbeschichtung (falls vorhanden) und die Stärke des Papiers. Ein dickeres, dichteres und/oder beschichtetes Papier hat in der Regel eine höhere Opazität als dünnere oder unbeschichtete Papiere.

Die Opazität wird häufig als Prozentsatz angegeben, wobei 100 % eine vollständige Undurchsichtigkeit bedeutet, während niedrigere Prozentsätze eine geringere Opazität anzeigen. Zum Beispiel hat ein Papier mit einer Opazität von 90 % eine gute Lichtblockierungsfähigkeit und lässt nur 10 % des einfallenden Lichts durch.

Die Opazität ist insbesondere bei gedruckten Materialien wichtig, um sicherzustellen, dass der Inhalt klar und deutlich lesbar ist und nicht durch das Durchscheinen von Inhalten auf der Rückseite beeinträchtigt wird.