HolyGrail 2.0: Digitale Wasserzeichen für Plastikrecycling
Kunststoff ist zu wertvoll, um ihn wegzuwerfen – die Erhöhung der Recyclingrate von Kunststoffen bleibt ein wichtiges wirtschaftliches und umweltpolitisches Ziel. Die Initiative HolyGrail 2.0 will das Plastikrecycling mit digitalen Wasserzeichen-Technologien für eine exakte Sortierung entscheidend voranbringen. Hier erfahren Sie mehr über das Pilotprojekt!
Bessere Sortiertechnologie: Vorteile digitaler Wasserzeichen
Digitale Wasserzeichen sind mit bloßem Auge nicht erkennbare Codes. Sie haben die Größe einer Briefmarke und bedecken die Oberflächen von Konsumgüterverpackungen. Codes dieser Art sind in der Lage, verschiedene Informationen bereitzustellen. Diese können unter anderem folgende Attribute betreffen:
- Hersteller
- Lagerinformationen
- Art des verwendeten Kunststoffs
- Zusammensetzung bei mehrschichtigen Produkten
- Informationen zu Lebensmittel/Nicht-Lebensmittel
Bei der Sortierung von Plastikabfällen soll das Material möglichst effektiv in bestimmte Abfallströme getrennt werden. Hier haben herkömmliche Sensortechnologien, etwa die Nah-Infrarot-Spektroskopie, Nachteile gegenüber den digitalen Wasserzeichen. So sind sie unter anderem nicht in der Lage, Multimaterial-Verpackungen zuverlässig zu erkennen. Deshalb werden diese beim Recycling von Monomaterialien womöglich als Verunreinigungen erkannt und fallen aus dem Recyclingkreislauf.
Die neue digitalen Technologie hingegen ermöglicht unter anderem:
- akkurateres Trennen von Materialien
- Erzeugen neuer Abfallströme, die sich mit verbesserten Recycling-Technologien wiederverwerten lassen
- Bereitstellung von Details für den Verbraucher, z. B. zur Verpackung oder zum Produkt, durch eine Smartphone-App
HolyGrail 2.0: Das sagen teilnehmende Unternehmen
Eins der Unternehmen, die sich der Initiative angeschlossen haben, ist Henkel. „Wir arbeiten stetig daran, die Recyclingfähigkeit und die Nachhaltigkeit unserer Produktverpackungen zu verbessern”, kommentiert Dr. Thorsten Leopold, Leiter der internationalen Verpackungsentwicklung Home Care bei Henkel, laut Portal „Plastverarbeiter”. Das Unternehmen fördere Projekte und Initiativen, die Innovationen in der Verpackungsentwicklung und damit die Kreislaufwirtschaft vorantreiben. „Ich freue mich, dass wir an diesem Pilotprojekt teilnehmen und mit der neuen Wasserzeichen-Technologie Pionierarbeit leisten können.”
Auch BASF bekennt sich zu HolyGrail 2.0. „Die für Verpackungen verwendeten Kunststoffe sind äußerst wertvolle Materialien, um Waren zu schützen und die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren”, zitiert „neue verpackung” Dr. Achim Sties, den BASF-Senior Vice President für Performance Chemicals Europe. „Wenn Kunststoffe richtig sortiert werden, können wir ein geeignetes Additivpaket bereitstellen, um sie wieder für anspruchsvolle Anwendungen einzusetzen.” Daher freue sich das Unternehmen, Holy Grail 2.0 bei der Optimierung der Kreislauffähigkeit von Kunststoffverpackungen zu unterstützen.