Nachhaltige Verpackungstrends


Innovative Verpackungen: Die Trends der Zukunft


Geht es um innovative Verpackungen, stehen Vermeidung von Plastik und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Bereiche, die auch in der Verpackungsindustrie immer mehr an Bedeutung gewinnen.  IGEPA stellt vier clevere und umweltbewusste Verpackungs-Ansätze vor. 

Zuckerrohr ist einer der Rohstoffe, die umweltfreundliche Verpackungen möglich machen. © PathomP / Shutterstock

Alternative zu Polyethylen aus Erdöl: Verpackungen aus Zuckerrohr


Von Avery Dennison, einem namhaften Hersteller für Etikettiersysteme, kommt eine aus Zuckerrohr-Ethanol produzierte, biobasierte PE-Folie (Polyethylen) für Etiketten. Bei deutlich mehr Umweltfreundlichkeit bleiben die Vorteile des Materials erhalten: Die physikalischen und mechanischen Eigenschaften entsprechen jenen des herkömmlichen Polyethylens aus Erdöl.


Die Verpackungs- und Etikettierungsprozesse für die Hersteller ändern sich bei diesen innovativen Verpackungen kaum. Die Zuckerrohr-Folie lässt sich wie konventionelle PE-Folie verarbeiten und recyceln. Sie ist als weiße und transparente Variante erhältlich und wird unter anderem für den Lebensmittel-, Getränke- oder Kosmetikbereich eingesetzt.


Biologischer Abfall plus Pilze: Nachhaltiger Styropor-Ersatz


Styropor ist extrem ressourcenhungrig in der Herstellung und zudem biologisch nicht abbaubar. Das US-Unternehmen Ecovative hat nun einen Styropor-Ersatz aus Myzellium, also Pilzgeflecht, entwickelt. Beim Herstellungsprozess entstehen aus biologischen Abfällen und Pilzen beliebig geformte Verpackungen.


Das Material lässt zu 100 Prozent recyceln, die Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig: Das Ersatz-Styropor kann unter anderem im Postversand, der Automobilindustrie oder dem Baugewerbe zum Einsatz kommen.


Rein pflanzlicher Biokunststoff: Die erste kompostierbare Flasche


“NaKu – Aus Natürlichem Kunststoff” heißt das österreichische Unternehmen, das mit seinen Verpackungen die Flaschenherstellung revolutionieren will: Die NaKu-Biokunststoff-Flasche (PLA), erhältlich in verschiedenen Größen, besteht aus Milchsäure. Diese wird ausschließlich aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnen: Zucker und Stärke.


Das innovative Material ist zwanzigmal leichter als Glas, rund zehnmal günstiger als Plastik und außerdem biologisch abbaubar. Bei der Herstellung fallen bis zu fünfzig Prozent weniger CO2-Emissionen an als bei herkömmlichen PET-Flaschen. Ob Fruchtsäfte, Milchprodukte oder Süßigkeiten – die Bandbreite an Verwendungsmöglichkeiten des natürlichen Kunststoffs ist riesig.


Innovative Verpackungen aus Algen: Wasserdichte Haut


Die Verpackungen des britischen Start-ups Ohoo sind aus Seetang hergestellt und für flüssige Lebensmittel gedacht. Bei der Herstellung kommt die sogenannte Spherifikation zum Einsatz. Durch diesen Prozess bildet sich eine wasserdichte Haut um Flüssigkeit, vergleichbar mit der Schale bei Obst, zum Beispiel einer Traube.


Das Ergebnis: innovative Verpackungen, die zu 100 Prozent biologisch abbaubar und essbar sind. Die Herstellung ist einfach und kostet nur rund einen Cent pro Verpackung. Die Verpackungen sind noch recht klein, können aber zukünftig für größere Inhalte zu mehreren Einheiten zusammengefasst werden.