Lebensmittelverpackung: Alles lecker, oder was?
Was macht eine Lebensmittelverpackung eigentlich aus? Wir nennen wichtige Funktionen und Anforderungen für Dosen, Tüten, Schachteln oder Flaschen und beleuchten Aspekte wie Nachhaltigkeit und neue Technologien.
Technische Entwicklung bei Verpackungen von Lebensmitteln
In den letzten Jahrzehnten wurden viele neue Technologien in Sachen Lebensmittelverpackungen entwickelt. Dazu gehören:
- sterile Verarbeitung und Verpackung (frei von Bakterien oder anderen Mikroorganismen)
- gasabsorbierende Verpackungstechnik
- für die Mikrowelle geeignete Materialien
- flexible und wiederverwendbare Behälter
- Verschlüsse, die anzeigen, ob die Packung geöffnet wurde
- aktive, intelligente und recyclingfähige Verpackungssysteme
Aktuell gewinnen insbesondere die Themen Verlängerung der Haltbarkeit und Verringerung von Abfall an Bedeutung. Bis 2030 soll laut Europäischer Kommission die Lebensmittelverschwendung um 50 Prozent reduziert werden. Darüber hinaus soll die Recyclingquote steigen – auf 75 Prozent der Verpackungen.
Per Nanotechnologie sind inzwischen Verpackungen mit neuartigen Materialien möglich, die einzigartige physikalische und chemische Eigenschaften aufweisen. Dazu gehören:
- größere Belastbarkeit
- geringeres Gewicht
- antimikrobielle Eigenschaften
- gesteigerte Beständigkeit – etwa bei Hitze oder Feuchtigkeit
Auch farbverändernde Nanosensoren zählen zur neuen Technologie. Sie zeigen unmittelbar Bedrohungen für das Produkt an. Zum Beispiel:
- undichte Stellen bei vakuumverpackten oder mit Schutzgas verpackten Lebensmitteln
- Temperaturschwankungen
- mikrobielles Wachstum
Zu den weiteren Entwicklungen gehören aktive Verpackungen, die kontrolliert Konservierungsstoffe abgeben sowie intelligente Verpackungen, die den Zustand des Lebensmittels überwachen und über den Status informieren.
Lebensmittelverpackungen und Nachhaltigkeit
Die Themen Recyclingfähigkeit und Schadstoffvermeidung prägen den Aspekt Nachhaltigkeit bei Lebensmittelverpackungen. Eine Entwicklung, die im Zuge von Umweltverschmutzung und Klimawandel unumkehrbar ist: Kunden wünschen sich weniger aufwendige oder sogar unverpackte Lebensmittel.
Auf der anderen Seite bieten gerade Kunststoffe für Lebensmittelverpackungen bei den Bereichen Hygiene, Haltbarkeit und Verfügbarkeit entscheidende Vorteile. Wie also den Herausforderungen begegnen; insbesondere, was Recycling und Kompostierbarkeit von Plastik angeht? Kompostierbares Bioplastik ist bislang keine Lösung: Zu hohe Herstellungskosten und gravierende Nachteile bei den Eigenschaften bremsen die Entwicklung bislang aus.
Doch es zeichnen sich neue Wege ab. So hat beispielsweise die Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie (IWKS) einen neuen Polymerrohstoff entwickelt, der sich bestmöglich recyceln/kompostieren lässt und zugleich die Schutzwirkung von Kunststoffverpackungen erhöht. Darüber hinaus ist dieses Material sowohl mit herkömmlichen als auch mit kompostierbaren Verpackungsmaterialien zu kombinieren.
Für die Produktion wird aus Apfeltrestern ein Hemicellulose-Produkt extrahiert. So entsteht ein biobasierter und biologisch abbaubar Stoff, der, da es sich um ein Nebenprodukt handelt, kostengünstig zu beziehen ist. Er besitzt verzweigte, vielfältig modifizierbare Polymerstrukturen und ist unter anderem für diese Anwendungen besonders gut geeignet:
- Beschichtungen gegen Sauerstoff und Wasserdampf
- Folien, Schalen und Flaschen aus Kunststoffen und Naturwachsen
- Lack- und Farbsysteme
- Papieradditive
- Kosmetikartikel