Studie: Verbraucher wollen weniger Verpackungsmüll


Das Auge kauft mit. Und Verbrauchern fällt zunehmend auf: Drumherum ist häufig mehr als drin. Der Handel sollte dieses Signal ernst nehmen, denn viele Menschen sind mittlerweile für die Umweltbelastung durch Verpackungsmüll in Deutschland sensibilisiert und ändern ihr Konsumverhalten. Das ist zumindest das Ergebnis einer aktuellen Erhebung.

YouGov-Umfrage 2019: „Für die Tonne“


Laut Marktforschungsunternehmen YouGov achten Verbraucher bei der Auswahl im Supermarkt verstärkt auf Müllvermeidung. Die Ergebnisse der aktuellen Studie „Für die Tonne“ jedenfalls lassen keinen Zweifel daran, dass sich Sachen Umweltschutz etwas bewegt.

Für 72 Prozent aller Verbraucher sind Umfang und Art der Produktverpackungen so wichtig, dass sie bevorzugt Artikel kaufen, die wenig Verpackungsmüll verursachen. Proportional zum Alter nimmt das Bewusstsein für umweltfreundlichen Konsum zu. In der Altersgruppe 60+ geben sogar über 80 Prozent an, verpackungsbewusst einzukaufen. Zum Vergleich: Bei den 18- bis 29-Jährigen achten nur gut 60 Prozent darauf.


Verbraucher befürworten das neue Verpackungsgesetz


Dass hierzulande Handlungsbedarf in Sachen Verpackungsmüll besteht, ist spätestens seit Anfang 2018 klar: Zu diesem Zeitpunkt beschloss China, wichtigster Abnehmer für deutschen Plastikmüll, ein Einfuhrverbot für bestimmte Abfälle. Damit wurde der Grundstein für das neue Verpackungsgesetz in Deutschland gelegt, das ab 2021 den Verkauf von Wegwerfprodukten aus Plastik verbietet.

YouGov zufolge befürworten mehr als Dreiviertel der Deutschen (79 Prozent) das Verbot. Sie sehen Hersteller und Händler in der Pflicht, den Verpackungsmüll zu reduzieren. Nachdem der Gesetzgeber reagiert und das Verpackungsgesetz verabschiedet hat, stehen nun vor allem die Produzenten vor der Aufgabe, die Verpackungsflut einzudämmen.

Aber warum bis 2021 warten, wenn sich schon jetzt etwas ändern lässt? Daniela Loeck, Senior Consultant bei YouGov, dazu: „Einzelhändler und Unternehmen über alle Produktkategorien hinweg sollten den Anspruch der Verbraucher ernst nehmen und bei ihren Angeboten in puncto Umweltfreundlichkeit nachbessern.“