Verpackungsdruck: Das geht heute

Digitaler Verpackungsdruck: Neue Möglichkeiten


Das Bedrucken von Verpackungen ist ein ebenso komplexer wie wichtiger Geschäftsbereich –  schließlich sind viele Produkte erst durch eine hochwertige Verpackung erfolgreich. IGEPA erklärt Druckverfahren, Materialien und zu bedruckende Verpackungsvarianten, die beim Verpackungsdruck im Vordergrund stehen.    

Beim Verpackungsdruck werden unterschiedliche Materialien bedruckt – unter anderem auch Dosen aus Blech. © lukeruk / Shutterstock

Verpackungsdruck: Welche Materialien werden bedruckt?


Für den Verpackungsdruck lassen sich unterschiedliche Werkstoffe nutzen. Zu den am häufigsten verwendeten gehören: 

  • Blech (Dosen)
  • Kunststoffe (Flaschen oder sonstige Behälter)
  • Karton (Faltschachteln)
  • Wellpappe (für Umverpackungen)

Welche konventionellen Verfahren sind verbreitet?


Vor allem drei konventionelle Druckverfahren kommen beim Verpackungsdruck zum Einsatz (bei rund 80 Prozent der bedruckten Verpackungen auf dem Weltmarkt):

  • Offsetdruck
  • Flexodruck
  • Tiefdruck


Offsetdruck: Niedrige Kosten bei farblichen Schwankungen   


Offset-Verpackungsdruck bietet eine exzellente Qualität und verursacht niedrige Kosten. Der Grund: Das Verfahren ist aufgrund des mittlerweile hohen Automatisierungsgrads sehr gut beherrschbar. Deshalb rentiert sich selbst die Anschaffung der recht teuren Druckmaschinen.

Die Nachteile sind farbliche Schwankungen über mehrere Auflagen hinweg. Außerdem ist der Rollendruck bei den Formaten nicht sonderlich flexibel.


Tiefdruck: Hohe Qualität für große Auflagen mit Nachteilen    
 


Der Tiefdruck liefert eine enorme Farbkraft. Dies gewährleistet auch bei großen Auflagen eine hohe Qualität.


Zu den Nachteilen gehören:

  • glatte Bedruckstoffe nötig
  • hohe Energieaufwand beim Trocknen der Farben
  • großer Aufwand bei der Herstellung der Druckformen


Gründe, die dafür sorgen, dass der Tiefdruck immer mehr den Großauflagen vorbehalten bleibt.  


Flexodruck: Steigende Qualität, großer Farbraum und Vielfalt


Hatte der Flexodruck einst noch den Ruf einer überschaubaren Druckqualität, hat sich das inzwischen geändert. Insbesondere hochwertige Druckereien wenden den Flexodruck so an, dass er teilweise den anderen Verfahren sogar überlegen ist.


Hinzu kommt, dass das Verfahren einen größeren Farbraum liefern kann als etwa der Offsetdruck. Dazu gesellen sich das simple Handling und der große Vorteil, auch sehr verschiedenartige Bedruckstoffe verarbeiten zu können. Allesamt Gründe, weshalb der Flexodruck zum global umsatzstärksten Verpackungsdruckverfahren geworden ist.



Digitaler Verpackungsdruck: Glänzende Aussichten


Beim Digitaldruck kommt – anders als bei den konventionellen Druckverfahren – kein statischer Druckträger zum Einsatz. Stattdessen überträgt ein Computer das Druckbild in die Druckmaschine. Innerhalb des Digitaldrucks wird in einzelne Druckverfahren unterschieden, die bekanntesten sind Tintenstrahl- und Tonerdruck.


Der Digitaldruck benötigt keine aufwändige Druckformherstellung. Darüber hinaus kann er variable Daten drucken, was ihn auch für Kleinserien und Einzelaufträge attraktiv macht. Bei der Farbtreue von Fotografien liefert das Verfahren ebenfalls sehr gute Ergebnisse.


Die Kosten für die Vervielfältigung sind allerdings recht hoch, was den Digitaldruck für Großserien wenig wirtschaftlich macht. Außerdem kann es zu Qualitätseinbußen wie unscharfen Rändern kommen.

Viele Produkte erhalten erst durch den jeweiligen Verpackungsdruck ein Äußeres, das ihnen im besten Fall einen Marktvorteil verschafft. © Oksancia / Shutterstock


Verpackungsdruck: Welche Verpackung passt zu welchem Verfahren?



Papier- und Wellpappe


Bei Verpackungen aus Papier oder Wellpappe kommen vor allem Offsetdruck und Flexodruck zum Zug. Der Digitaldruck nimmt hier stetig an Bedeutung zu.


Faltschachteln


Hier wird vor allem mit Offsetdruck gearbeitet, insbesondere per Bogendruck. Veredelungen werden teilweise inline (also innerhalb der Druckmaschine), die Weiterverarbeitung wie Stanzen oder Prägungen stets offline durchgeführt.


Etiketten


Bei Etiketten ist nach der jeweiligen Variante zu unterscheiden:


So werden Nassleimetiketten zum größten Teil per Offsetdruck oder Tiefdruck, Selbstklebe-Heftetiketten hauptsächlich im Flexodruck oder Digital- und Tiefdruck sowie Wickeletiketten überwiegend per Digitaldruck bearbeitet.


Folie


Beim Verpackungsdruck für Folie spielt der Offsetdruck kaum eine Rolle. Grund ist die fehlende Flexibilität bezüglich der Formate. Höchste Qualität bietet hier der Rollentiefdruck, der allerdings hohe Kosten bei den Druckformen erzeugt.


Mittlerweile hat sich beim Bedrucken von Verpackungsfolien das Flexodruck-Verfahren etabliert. Es bietet inzwischen eine immer höhere Qualität und spielt vor allem bei kleinen Auflagen und der Personalisierung seine Stärken aus.


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